: Ein wenig heavy-betr.: "Wackelbilder", taz vom 7.12.88
Betr.: „Wackelbilder“, taz vom 7.12.88
Es stimmt: Wir haben den Anspruch, niveauvolles Theater mit Amateuren zu machen. Die Kritik wünschen wir und sie wird akzeptiert: In den Dialogen von Gorkis „Vorabend“ haben die Spieler der Theaterwerkstatt nicht genügend differenziert, die „feine Ironie“ noch nicht herausgebracht - dies ist etwas, woran wir arbeiten müssen, die Kritik ist hilfreich! Der Maßstab, mit dem der Kritiker mißt, ist hoch angesetzt, das macht uns stolz. Denn: wie oft werden die Nuancen, die feine Ironie eines Autors etwa in unseren Staatsbühnen nicht herausgespielt? Dies haben aber aus unserer Perspektive geradezu unermeßliche Ressourcen an Schauspielern, Geld, Probenzeit. Von hierher gesehen, ist das Geschütz, das glagla auffährt, ein wenig heavy!
Theaterwerkstatt Charlottenburg, Mathias Niehoff, Henner Oft, Berlin 19
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen