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Pflegenotstand in Hessen

Wiesbaden (taz) - Der Plenarsaal des Hessischen Landtags reichte gestern nicht für alle BesucherInnen einer öffentlichen Anhörung der Grünen zum Thema „Pflegenotstand in hessischen Krankenhäusern“. Das Interesse an diesem Thema ist groß: Zwölf Prozent aller Stellen im Krankenpflegebereich bleiben derzeit unbesetzt. „Das Berufsbild“, so die Landtagsabgeordnete Iris Blaul, „ist so unattraktiv, daß auch die Krankenpflegeschulen ihre Klassen nicht vollkriegen.“ Als „Erstmaßnahme“ forderten die Grünen eine bessere Bezahlung. Die Vorstellung vom „unentgeltlichen Dienen der Frauen“ sei ein unbewußtes Motiv dafür, dem Pflegepersonal immer stärkere finanzielle Daumenschrauben anzulegen. Die PflegerInnen müßten eigene medizinische und therapeutische Kompetenzen bekommen. Außerdem sollen die im Krankenpflegedienst Beschäftigten nicht mehr Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen aus eigener Tasche bezahlen müssen. Diese Kosten sollten die Länder übernehmen.

Marion Scherpf

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