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Störfall in Lingen

Hannover (taz) - Im niedersächsischen Atommeiler Lingen II hat es am Sonntag einen schweren Störfall der Kategorie „Eilt“ gegeben. Wie das Umweltministerium in Hannover erst gestern mitteilte, öffnete ein falscher Steuerbefehl ein „Abblaseventil“ des primären Kühlmittelkreislaufs. Dadurch wurde 32 Sekunden lang radioaktives Kühlwasser aus dem Primärkreislauf in einem Abblasetank geleitet. Bis die Bedienungsmannschaft den Kühlmittelverlust bemerkte und ein Absperrventil schloß, sank der Druck im Primärkreislauf von 157 auf 137 bar. Nach Angaben des Betreibers VEW hat die Reaktormannschaft das Abblaseventil aufgrund eines falschen elektrischen Signals manuell geöffnet.

Nach Auffassung des grünen Landtagsabgeordneten Hannes Kempmann, wurde bei dem E-Störfall Schlimmeres nur dadurch verhindert, daß der Reaktor zum Zeitpunkt der Panne wegen einer vorausgegangenen Turbinenschnellabschaltung nicht unter Vollast lief. Bei dem Störfall, so das Umweltministerium, sei keine Radioaktivität ausgetreten. Bevor die Automatik des Reaktors habe reagieren können, habe die Bedienungsmannschaft das fehlerhaft geöffnete Ventil wieder geschlossen.

ü.o.

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