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Einkaufswelten

Warenhaus-Konzerne sehen ihre Renaissance  ■ Mit den KAUFHÄUSERN auf Du & Du

Düsseldorf (dpa) - Trotz anhaltend scharfer Konkurrenz durch die Supermärkte auf der „Grünen Wiese“ und durch Fachgeschäfte: 1988 sprachen die Einzelhändler in der Stadt von einer Renaissance der City-Warenhäuser. Auf unterschiedlichen Wegen geht die Branche in die neunziger Jahre.

Karstadt, Nummer eins der Warenhauskonzerne und in den besten Innenstadtlagen vertreten, stellt ihre Strategie ganz auf den Trend ab und rüstet ihre City-Häuser unter hohem Kostenaufwand um. Die gesamte Umstrukturierung mit Blick auf die Zukunft wird sich beim Essener Konzern 1988 in einer Gewinnschmälerung niederschlagen.

Auch Horten, kleinster im Bunde der „großen Vier“, konzentriert sich nach unglücklichen Ausflügen in die Diversifikation auf ihr Stammgeschäft. Horten will „die Einkaufsstraße ins Warenhaus holen“ und stellt ihre großen Filialen auf „Galeria„-Häuser um. Die Düsseldorfer haben sich dieses Jahr von mehreren Verlustbringern getrennt, was ihren Umsatz zwar drückt, den Gewinn aber anheben wird.

Andere Wege geht die Kaufhof AG, die inzwischen mehr als 50 Prozent ihrer Verkaufserlöse mit neuen Geschäftsaktivitäten wie speziellen „Fachmärkten“ bestreitet und damit 1988 einen großen Umsatzsprung macht. Trotz „erheblicher Anlaufverluste“ will der Kaufhof jedoch mit einem Geschäftsergebnis „zumindest auf dem hohen Vorjahresniveau“ aufwarten.

Der Hertie-Konzern fährt zwar auch auf neuen Schienen, will aber den Anteil seiner Warenhäuser am Gesamtgeschäft nicht so stark zurückschrauben wie die Kölner. Die Frankfurter sehen die Warenhaus-Zukunft in ihrem Wiesbadener Haus, das für 40 Millionen Mark umgestaltet wurde. Dafür haben sie sich den wohl bombastischsten Slogan zugelegt: „Einkaufswelt der 90er Jahre“.

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