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Nichts mehr zu retten

Lockerbie (afp/ap) - Die kleine südwestschottische Stadt Lockerbie zählte am Donnerstag nach dem Jumbo-Absturz ihre Toten. Nicht nur alle 258 Insassen der Boeing 747 kamen ums Leben, auch viele Bewohner des 3.000-Einwohner Ortes, die gerade zuhause waren oder Auto fuhren.

Viele Leute aus Lockerbie wissen nicht, ob ihre Nachbarn, Freunde oder Verwandten leben, verletzt oder tot sind. Mehrere Häuser sind abgebrannt. „Der Himmel wurde hell wie am Tag und mein Auto wurde auf die andere Straßenseite geweht. Es regnete Feuer“, berichtet ein Augenzeuge. Der abstürzende Jumbo hätte beinahe eine Tankstelle in der Stadtmitte in Flammen aufgehen lassen. Das Cockpit wurde fast unversehrt fünf Kilometer vom Ort entfernt gefunden.

Auch 16 Stunden nach dem Absturz war immer noch keine Opferbilanz unter den Bewohnern möglich. Das Absturzgebiet wurde von der Polizei weiträumig abgesperrt. Trümmer der weiß-blauen Maschine und Leichenteile liegen in einem Umkreis von 15 Kilometern verstreut. Soldaten fanden den Flugschreiber am Morgen 800 Meter östlich der Stadt.

Auf der Zufahrtssraße nach Lockerbie haben einige Bewohner am noch rauchenden , etwa 50 Meter langen, 20 Meter breiten und 10 Meter tiefen Krater der Absturzstelle des Flugzeughecks Blumen abgelegt. Bergrettungseinheiten der britischen Armee suchen nach Leichen und Indizien für die rätselhafte Absturzursache. „Es gibt nichts mehr zu retten“, meinte lakonisch ein Sprecher der Royal Air-Force.

Der Jumbo hatte bereits einen Berg in der Nähe gestreift. Auf der zehn Kilometer langen Strecke bis Lockerbie gingen brennende Trümmerteile nieder und trafen auch fünf Autos auf einer Schnellstraße. Sie wurden vollständig zerstört.

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