: Mehr Asylsuchende in den Niederlanden
Amsterdam (taz) - Die Zahl der um politisches Asyl Nachsuchenden auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol wächst täglich. Der Kommandant der Königlichen Marechaussee (niederländischer Bundesgrenzschutz) auf Schiphol, P.Verdonk, bestätigte gegenüber der Presse, daß man im Dezember die Rekordzahl von 100 Asylsuchenden täglich erreicht habe, allein seit dem 31.12. seien 40 Leute angekommen. Verdonk bringt den Anstieg in Zusammenhang mit dem kürzlich vom Hohen Gerichtshof in Haarlem verkündeten Grundsatzurteil, nach dem die Unterbringung von Asylsuchenden im Flughafengebäude einem Aufenthalt im Gefängnis gleichkomme und somit gegen das Gesetz verstoße. Seit letzten Freitag dürfen Antragsteller nicht länger als 54 Stunden in Polizeigewahrsam gehalten werden, sondern müssen im Rahmen einer „Auffangregelung“ in Aufnahmezentren im Land überführt werden, wo sie sich im Gegensatz zum Aufenthalt im Flughafengebäude frei bewegen können.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen