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Finanznot beim „Stachel“

■ Oldenburger alternatives Stadt-Magazin schmort momentan im eigenen Saft / 14tägig wird ein Faltblatt kostenlos verteilt

In Finanzschwierigkeiten ist das Oldenburger Magazin für Politik und Kultur „Stachel“ gekommen. Die achtköpfige Crew verteilt die Hefte, deren Umfang geschrumpft ist, kostenlos: Zwei mal im Monat erscheint ein achtseitiges Faltblatt. Der ausführliche Terminkalender, der anderen Stadtzeitungen zur Auflage verhilft, fehlt völlig, die politischen Alternativ -Nachrichten werden so als Schwerpunkt deutlicher.

„Mehr ist momentan nicht drin, der 'Stachel‘ schmort im eigenen Saft“, sagt Andreas Lisse, der (meist kostenlos) für die Anzeigenaquisition zustädig ist. Viele Leute sind abgesprungen, weil es viel zu tun gab und kein Geld. Der „dünne Stachel“ macht weder Plus noch Minus, aber von der Produktion des großen stehen noch Schulden an, die abbezahlt

werden müssen. Der Stachhel hat auch schon „Bettelbriefe“ geschrieben, ohne Spenden geht es nicht.

Was aber vor allem fehlt, sind Leute von außen, die sich organisatorisch und inhaltlich beim „Stachel“ engagieren. In der geschrumpften Redaktion wird wieder mehr über Inhalte diskutiert. Der „Stachel“ versteht sich als radikal politisches Blatt, in dem Leute Nachrichten publizieren können, für die es sonst in Oldenburg kein Forum gibt. Es werdenauch Leute gebraucht, die Zeit in Recherchen stecken können.

Tatjana Wolpert

Wer den „Stachel“ in dieser oder anderer Form unterstützen möchte, kann an den Redaktionssitzungen jeden Mittwoch um 20.30 in der Ziegelhofstraße 37, Oldenburg, teilnehmen. Die Telefonnummer: 0441/87848

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