Preussag-Libyen-Händel

■ Preussag will von nichts wissen und nur eine Trinkwasser-Aufbereitungsanlage geliefert haben

Die US-amerikanischen Behörden haben außer der Firma Imhausen-Chemie in Lahr auch die Preussag AG (Berlin/Hannover) und Pilot Plant in Dreieich in Verdacht, am Bau und der Finanzierung des angeblichen Chemiewaffen -Werkes Rabta in Libyen beteiligt zu sein. Das meldet Business Week in seiner Ausgabe zum 23.Januar. Nach Business Week sollen 13 Länder in das Projekt verwickelt sein. Nähere Angaben zur Preussag macht das Blatt aber nicht.

Die Preussag wies am Freitag noch einmal darauf hin, daß sie traditionell Wasseraufbereitungs-Anlagen ins Ausland liefert, so auch in den mittleren Osten. Vor allem in den Jahren 1985 und 1986 habe sie zahlreiche Anfragen die Liefermöglichkeiten von Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen erhalten, auch

aus Libyen. Eine dieser Anfragen sei von IBI-Engineering in der Schweiz gekommen, die im August 1987 ein Angebot über die Lieferung einer Aufbereitungsanlage zur Herstellung von Trinkwasser aus salzhaltigem Brunnenwasser für die Stadt Garian erhalten habe. Der Auftrag zu dieser Lieferung sei anstatt von IBI dann vom Technology Center Tripoli erteilt worden. Garian liegt fünf Kilometer entfernt von dem Industriekomplex Rabta. Die Anlage sei 1988 geliefert worden.

Der Preussag-Vorstand erklärte, er sei der Auffassung, daß wirksame Kontrollmechanismen entwickelt werden müßten, um den Mißbrauch von unbendenklichen Anlagen und Materialien für den Aufbau von Giftgasfabriken zu verhindern.

dp