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Öko-„Industriekultur“?

■ Neues Gewerbedreieck in Neukölln Modell für Flächenrecycling zugunsten verstärkter Industrieansiedlung

Als bezirkliches Modell für die sparsame und ökologische Umnutzung von Gewerbeflächen priesen gestern die Neuköllner CDU-Stadträte für Bauwesen und Wirtschaft sowie Bürgermeister Kriedner den Umzug zweier Firmen auf ein Gewerbedreieck am Buckower Damm. Auf der rund 30.000 Quadratmetern großen Fläche soll in den nächsten Tagen wahlwirksam der Grundstein für Neubauten von zwei Neuköllner Firmen gelegt werden. Mit einer dritten Firma wird noch verhandelt.

Bei den beiden Betrieben handelt es sich zum einen um die bislang in der Braunschweiger Straße produzierende Firma Inkiess VoscoplastKG, die Münzbehälter und Hartgeldzählkassen herstellt. In dem neuen dreigeschossigem Betriebsgebäude will sie zunächst mit 70 nur magere fünf neue Arbeitsplätze schaffen.

„In den nächsten fünf Jahren“ würden jedoch durch die Verlagerung eines Heilbronner Zweigwerks zusätzliche 30 Mitarbeiterstellen geschaffen, so das Versprechen. Währenddessen möchte die bisher in der Buschkrugallee ansässige Werkzeugbaufirma Wolski am neuen Standort die Zahl der Arbeitsplätze von etwa 45 auf 75 bis 80 aufstocken, aber ebenfalls erst in zwei bis drei Jahren.

Gemäß der „neuen Berliner Linie“ des Flächensparens und im Sinne einer „Industriekultur“ wolle der Bezirk die durch den Umzug freiwerdenden Firmengebäude für andere Gewerbenutzer modernisieren. Weiter kündigte der Baustadtrat Verhandlugnen über eine erstmalige finanzielle Beteiligung Neuköllns am Senatsprogramm zur Herrichtung alter Gewerbehöfe an.

Parallel dazu sollen nach den Worten von Wirtschaftsstadtrat Manegold in den nächsten Jahren noch mehrere andere neue Gewerbegebiete im Bezirk erschlossen werden. Darunter Gebiete an der Ederstraße, an der Warmensteinacher Straße und an der Kanalstraße. Im Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn nach Neukölln stünden dann Mitte des nächsten Jahrzehnts die Flächen nördlich und südlich der Wederstraße für eine in Berlin bisher einmalige Durchmischung von Wohnen mit neuem Gewerbe an, verhieß Branoner. In Neukölln gebe es genug Brachen, so daß man in den nächsten vier Jahren zusätzlich 300 zu den vorhandenen rund 14.200 Gewerbebetrieben „guten Gewissens“ anpeilen könne, ohne daß zum Beispiel Kleingärten gefährdet seien.

thok

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