: Erklärende Worte
Der Polizeieinsatz gegen die antifaschistischen DemonstrantInnen wird ein politisches Nachspiel haben nicht nur, weil die Verhafteten Strafanzeige wegen „Körperverletzung und Freiheitsberaubung im Amt“ stellen wollen. Am Montag auf der Sitzung der Innendeputation verlangten Grüne und SPD einen Einsatzbericht von der Innenbehörde. Rolf Lüken, zukünftiger Bremer Polizeipräsident, zur taz: „Ich kann mit nicht vorstellen, daß die Polizei wahllos Leute in die Wagen schmeißt.“ Der grüne Innendeputierte Martin Thomas spricht von „Vorbeugehaft“, weil die 28 Verhafteten nicht unmittelbar nach dem Feststellen der Personalien freigelassen wurden. Lüken: „Ich kann mir das nur so erklären, daß die Gewahrsamnahme erfolgte, um weiteren Protesten vorzubeugen“
-etwa gegen die honorige Bremer 'Eiswette‘, hatten die Beamten auf der Sitzung der Innendeputation gemutmaßt.
Einer der verhafteten Demonstranten: „Es ist ein Trauerspiel, daß die VVN noch nicht einmal zwei, drei ihrer Leute auf die Beine bringt. So etwas konnte nur passieren, weil sich Grüne und SPD'ler auch nicht richtig um die Demonstration gekümmert haben. Und weil sich kein Mensch darüber aufgeregt hat, als Silvester die Polizei schon einmal das gleiche Abgreifen mit den Autonomen veranstaltet hat.“
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