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„Ich habe abgetrieben“

Berlin (dpa/afp) - Das Hamburger Magazin 'stern‘ startet erneut eine Kampagne gegen den Paragraphen 218: rund 1.000 Frauen bekennen sich in der heutigen Ausgabe namentlich dazu, abgetrieben zu haben.

Darunter sind die Schauspielerinnen Ruth-Maria Kubitschek und Iris Berben sowie Parlamentarierinnen der Grünen und der SPD.

Der Aktion haben sich aber auch rund 500 Männer angeschlossen. Sie erklären, eine Abtreibung ihrer Partnerin respektiert und mitgetragen zu haben. Zu ihnen gehören die Schauspieler Marius Müller-Westernhagen, Bruno Ganz und die SPD-Politiker Wolfgang Roth und Karsten Voigt. Den Mut zur Selbstbezichtigung hatten - so der 'stern‘ - auch Apotheker, Richter, Rechtsanwälte, Lehrer oder Bauarbeiter. Das Magazin knüpft nach eigener Darstellung mit seiner Aktion an die Kampagne von 1971 an, bei der 374 prominente und unbekannte Frauen erstmals mit ihrem Bekenntnis „Wir haben abgetrieben“ an die Öffentlichkeit gegangen waren.

Der Forderung nach Streichung des Paragraphen 218 haben sich auch rund 300 ÄrztInnen angeschlossen. Sie wollten nicht über die Lebensentscheidung von Frauen richten und deren persönliche Verhältnisse ausforschen, hieß es in der Begründung. Auslöser für die 'stern'-Aktion sind die Memminger Prozesse. Erste Reaktionen aus Bonn kamen von der Vorsitzenden der CDU/CSU-Frauengruppe, Ursula Männle. Das „öffentliche Bekenntnnis zur willkürlichen Tötung unerwünschten Lebens“ sei „makaber“ und „unverantwortlich“.

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