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Irreguläre Geschäfte

■ Bericht über Börsenskandal nennt keine Informanten

Paris (afp) - In der Affäre um die Insidergeschäfte bei der Übernahme des US-Verpackungsunternehmens American National Can (ANC) durch den französischen Staatskonzern Pechiney hat es mehrere Informanten gegeben, die Insidertips gaben und damit „irreguläre“ Geschäfte ermöglicht haben. Dies geht aus dem Bericht der französischen Börsenkommission (COB) hervor, der am Dienstag vom Wirtschafts- und Finanzministerium veröffentlicht wurde.

Eine Identifizierung der betreffenden Personen sei jedoch „beim derzeitigen Stand der Dinge“ nicht möglich, hieß es weiter. Andererseits sieht die Kommission jedoch genügend Verdachtsmomente, um in der Affäre die Gerichte anzurufen.

In der Affäre geht es um Geschäfte mit den in den USA kotierten Aktien der ANC-Muttergesellschaft Triangle, die zwischen dem 14. und 18.November von Frankreich aus getätigt worden seien. Die Börsenkommission kommt zu dem Schluß, daß „mehrere Personen sowohl in Frankreich wie im Ausland“ vor dem Ankauf der Triangle-Tochter durch Pechiney Insiderinformationen weitergegeben haben.

Die von der Kommission dazu befragten Personen haben jedoch laut dem Bericht durchwegs bestritten, regelwidrige Tips über die bevorstehende Transaktion gegeben zu haben. „Mit Ausnahme der bereits zuvor genannten Operateure“ habe auch keiner der Befragten zugegeben, in der fraglichen Zeit vor der Übernahme Aktien der amerikanischen Gesellschaft erworben zu haben.

Zu den bereits bekannten Nutznießern des Pechiney-Ankaufs gehören Roger-Patrice Pelat und Max Theret. Beide Männer, die mit Staatspräsident Fran?ois Mitterrand befreundet sind, bestritten jedoch, aufgrund von Insiderinformationen tätig geworden zu sein.

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