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CDU-Erbe: 100.882 Arbeitslose

■ Erstmals seit 31 Jahren über 100.000 / Art der offenen Stellen korreliert nicht mit Berufen der Arbeitslosen

Erstmals seit 31 Jahren hat Berlin wieder über 100.000 Arbeitslose, meldete das Landesarbeitsamt. Den insgesamt 15.215 Arbeitslosenmeldungen standen 12.541 Personen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beendeten. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2.674 (2,7 Prozent) auf genau 100.882 Ende Januar. Die Arbeitslosenquote beträgt somit 11,3 Prozent. Das Landesarbeitsamt weist jedoch darauf hin, daß sich aufgrund der Volkszählung 1987 eine höhere Erwerbstätigenzahl ergeben hätte und der Prozentsatz sich dadurch statistisch auf 10,7 Prozent verringere.

Von den in Berlin lebenden Aussiedlern aus Osteuropa waren laut Arbeitsamt Ende Januar 5.125 arbeitslos gemeldet. Zu berücksichtigen ist dabei, daß für die Statistik auch diejenigen als Aussiedler geführt werden, die bereits seit 1. Januar 1984 in Berlin leben. Gleiches gilt für die 3.298 als arbeitslos gemeldeten Umsiedler aus der DDR.

Der Unterschied zwischen den Arbeitslosenquoten von Männern und Frauen ist prozentual gesehen nur geringfügig. Die Quote beträgt bei Männern 11,7 Prozent und bei Frauen 10,7 Prozent. Bei Männern sank die Zahl jedoch um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während sie bei Frauen um 6,3 Prozent stieg. Nicht berücksichtigt ist bei diesem Vergleich die Tatsache, daß viele Frauen, die aus dem Erwerbsleben rausfallen, wegen Rückzug in das „Privatleben“ gar nicht erst in der Statistik auftauchen.

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ging im Vergleich zum Vorjahr um 16,3 Prozent zurück. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß es in absoluten Zahlen immer noch 3.406 Jugendliche sind, von denen etwa 60 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Das deutet darauf hin, daß sie auch in Zukunft schwerer zu vermitteln sein werden.

Ende Januar lagen dem Arbeitsamt 8.946 offene Stellen vor. Der größte Teil, etwa 950, ist im Bereich des Gesundheitsdienstes, gefolgt von Reinigungsberufen (600) und den Warenkaufleuten (500). Von den Arbeitslosen kommen die meisten aus dem Verwaltungs- und Bürobereich (10.000), aus den sozialen und erzieherischen Berufen (7.800), den Warenkaufleuten (7.400) und der Lager- und Transportarbeit (5.800).

Die Anzahl der Beschäftigten in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ist im Vergleich zum Vormonat um 3,2 Prozent gesunken, was eher an der Reduzierung von ABM -Stellen liegt als an der mangelnden Nachfrage. Die Ausländer-Arbeitslosenquote sank im Vergleich zu 1988 von 16,4 auf 16,1 Prozent.

Der derzeit noch amtierende Wirtschaftssenator Pieroth (CDU) bezeichnete die neuesten Arbeitsmarktzahlen als Beweis für die Wirksamkeit der Berliner Arbeitsmarktpolitik: „Wir verzeichnen hier nur 2.600 Arbeitslose mehr“, so Pieroth wörtlich.

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