: Das Millionenspiel
■ Davis Cup: BRD - Indonesien 5:0 / Neue Schuhe für Becker
Berlin (taz) - Vom Sport war kaum noch die Rede am letzten Tag der Davis Cup-Begegnung zwischen der BRD und Indonesien. Der 6:2, 6:2-Erfolg von Carl-Uwe Steeb über Mim und das 6:2, 7:5 von Boris Becker gegen Wibowo waren reine Formsache, der 5:0-Sieg stand nie in Frage.
Gesprochen wurde hauptsächlich vom Geld. Einmal von den 18 Millionen, die Boris Becker, vorsichtig geschätzt, von der italienischen Firma Diadora dafür erhält, daß er bis 1993 ihr Schuhwerk anpreist. Von der Aufstockung der Prämien für die drei Mitglieder der Mannschaft, die nicht Becker heißen und bislang 7.500 Mark für einen Davis Cup-Auftritt bekamen, während der Meister 40.000 Mark einstrich. Und schließlich von bescheidenen fünf Millionen, die sich der Deutsche Tennis Bund (DTB) vom Einzug ins Finale des Davis Cups erhofft. Halbfinale gegen die USA in Hamburg, Finale gegen Schweden, diesmal ebenfalls in der BRD, so etwa lautet die Wunschvorstellung des DTB.
Nur dumm, daß es vorher noch ein Viertelfinale gibt. Das findet vom 7.-9. April in Prag statt, und es darf leider vermutet werden, daß die Herren Mecir und Srejber wenig Sympathie für die finanziellen Zukunftspläne des Deutschen Tennis Bundes hegen.
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