piwik no script img

Ab in die Frauensauna-betr.: "Modell für Singles", taz vom 7.2.89

betr.: „Modell für Singles“, taz vom 7.2.89, Seite 8

(...) Wollt Ihr nun den sozialen Zusammenhalt in den Familien fördern? Was ist mit der Einsicht, daß die Familie als Reproduktionsstätte beziehungsweise Scheinreproduktionsstätte, in der die Frau die unbezahlte Reproduktionsarbeit leistet, ein Grundpfeiler autoritärer Gesellschaften ist? Mir persönlich ist es ziemlich egal, ob Männer Samstag und Sonntag oder Montag und Mittwoch arbeiten (und um diese scheint es ja zu gehen).

Für Klein-Anna mag's ja gar nicht so schlecht sein, wenn ihr Papa am Wochenende keine Zeit für sie hat. Finden nicht die meisten Mißhandlungen von Mädchen und Frauen an Wochenenden statt? Und wenn Papa Montag und Mittwoch nicht schaffen gehen muß, dann kann er ja Klein-Heikos Frühstück machen, ihn kämmen vor der Schule, sein Essen kochen, mit ihm Mittagessen und Hausaufgaben machen... (...)

Mama und Anna schlafen dann am Sonntag aus, an den Sonntagsbraten für Papa brauchen sie nicht denken, ein langes gemütliches Frühstück (den Tisch räumen wir später ab) und ab in die Frauensauna...

Revolutionäres innerhalb der Kleinfamilie: Wochenendarbeit für Papa, vier Tage familienfrei für Mama.

Annette aus Bissingen

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen