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Spätfolgen in Tschernobyl

■ Zeitung berichtet über Verdoppelung der Krebsrate

Moskau (afp) - Drei Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat sich die Zahl der Krebserkrankungen in den damals nicht evakuierten Gebieten rund um das Atomkraftwerk verdoppelt. Das berichtete die Zeitschrift 'Moskauer Nachrichten‘ am Mittwoch. Immer noch liege die Strahlenbelastung um ein Vielfaches über dem Erlaubten, die sanitären Bedingungen für die Bevölkerung seien katastrophal, heißt es in dem Bericht. Außerdem werde ein alarmierender Anstieg von Fehlgeburten und Mißbildungen bei Haustieren und Vieh beobachtet. Unter Berufung auf medizinische Statistiken aus der Region heißt es, über die Hälfte aller Kinder aus dem Distrikt Naroditschi, rund 90 Kilometer von Tschernobyl entfernt, litten an Erkrankungen der Schilddrüse; Krebserkrankungen, insbesondere der Mundwege und Speiseröhre hätten sich seit dem Unglück verdoppelt. Die ukrainischen Behörden betonen immer wieder, es gebe keine Gefahr für die Bevölkerung außerhalb des 30 -Kilometer-Zone um das Kraftwerk, die unmittelbar nach dem Unfall geräumt worden war. Gleichzeitig rieten sie jedoch allen Frauen, auf eine Schwangerschaft zu verzichten. Auch die Lieferung unverseuchter Lebensmittel in die kontaminierten Gebiete lasse zu wünschen übrig. Die Bevölkerung müsse weiterhin auf örtlich angebaute Produkte zurückgreifen.

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