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Grüne will nicht mehr

■ Schatzmeisterin der Bremer Grünen, Ute Treptow, kündigt ihren Rücktritt an / Enttäuscht von politischer Kultur

Die Landesschatzmeisterin der Grünen, Ute Treptow, will nicht mehr. Anlaß dazu war die Kritik daran, daß sie als Schatzmeisterin sich eine Fahrt zu einem „Linken„-Fraktions -Treffen aus der Vorstands-Kasse der Grünen zahlen ließ (vgl. taz 15.2.). Der Vorstand habe sich auf der Mitgliederversammlung nicht deutlich und solidarisch hinter sie gestellt; als sie sich mit der Vertrauensfrage dagegen verwehren wollte, daß einzelne ihr die „Kompetenz als Landesschatzmeisterin“ absprechen wollten, habe die Versammlungsleitung „nicht den Mut bewiesen“, darüber abstimmen zu lassen.

Die Hintergründe des für die nächste Mitgliederversammlung und spätestens Ende März angekündigten Rückzuges liegen aber tiefer. In Vorstandssitzungen mit dem neuen Sprecher Prof. Thomas Krämer-Badoni gehe es nicht zu wie in einem gleichberechtigten Gremium, sondern wie in einer Lehrveranstaltung, kritisiert Treptow. Ihre Anträge würden „aufgrund von persönlichen Animositäten“ bewertet und nicht nach inhaltlichen Kriterien disku

tiert. Die beiden Sprecher des Vorstands würden Erklärungen „ohne vorherige Absprache“ herausgeben und gleichzeitig viel von „integrativer Arbeit“ reden.

Auch der Geschäftsführerin fehle es ihr gegenüber an Loyalität, bemängelt Ute Treptow. Diese habe zudem den Haushaltsplan nicht rechtzeitig vor der Mitgliederversammlung verschickt.

Ute Treptow ist allerdings auch über die Bundespartei enttäuscht. Anders als die Mehrheit des Bremer Grünen -Vorstandes und auch Christine Bernbacher, die in Bonn im Vorstand dabei war, hält Ute Treptow nach wie vor den Bonner „Finanzskandal“ der Grünen für „inszeniert“. Die Auseinandersetzung auf der Bundes-Delegiertenversammlung der Grünen im Januar, die den Rücktritt des Bundesvorstandes gefordert hatte, sei „unsolidarisch“ gewesen. In diesem Streit, schreibt Ute Treptow jetzt zur Begründung ihres Rücktrittes vom Bremer Amt als Finanz-Verantwortliche, habe sie die „Illusion verloren, daß es die Grünen mit einer anderen politischen Kultur ernst meinen“.

K.W.

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