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Verfassungschutz: In zehn Jahren 25 Tote durch Rechtsextremisten

Köln (ap) - Rechtsextreme Gewalttäter haben in den vergangenen zehn Jahren in der Bundesrepublik 25 Menschen getötet und zahlreiche schwer verletzt. Das geht aus einer Studie des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln hervor. Die Staatsschützer sehen durch das rechte Gewaltpotential zwar nicht den Rechtsstaat bedroht. Rechtsradikale Fanatiker gefährdeten jedoch ständig die öffentliche Sicherheit.

In der Bundesrepublik gibt es der Studie zufolge 25.000 Rechtsextremisten. Sie haben sich in 69 Vereinigungen organisiert. Der militante Kern zählt danach nur 450 bis 500 Personen, darunter 220 Skinheads. Auf das Konto dieser Militanten gingen Morde, Anschläge und schwere Sachbeschädigungen, auch an jüdischen Einrichtungen. Von 1983 bis 1987 begingen die Rechtsextremen 1.200 gewaltbezogene Straftaten, darunter 29 terroristische Anschläge. Das Bundesamt zählte eine ganze Reihe von Verbrechen auf. Die spektakulärste war die von Gundolf Köhler 1980 auf dem Oktoberfest in München gelegte Bombe, die 13 Menschen das Leben kostete, darunter auch Köhler. Die Kölner Behörde geht von einer weiteren „politkriminellen Planungsenergie“ der Rechten aus. Weitere Taten seien zu erwarten.

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