piwik no script img

Berlin geht auf die Straße

Zeitgleiche Demonstrationen gegen Republikaner und Rot-Grün / Abgeordnetenhaus konstituiert sich  ■  Von Rita Hermanns

Berlin (taz) - In Berlin wird's heute spannend: In den Parlamenten und auf der Straße. Am Morgen konstituiert sich das neue Abgeordnetenhaus. Zum ersten Mal ziehen elf Republikaner ins neue Landesparlament ein. Einer von ihnen wird, zusammen mit drei VertreterInnen der AL, dem Alterspräsidenten (CDU) bei der Eröffnung assistieren. In Berlin ist es Usus, daß die vier jüngsten Abgeordneten zunächst an des Präsidenten Seite sitzen. Nachdem der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) wie angekündigt vor dem Abgeordnetenhaus seinen Rücktritt erklären wird, diskutiert das Parlament aus aktuellem Anlaß über das Thema: „Politischer Extremismus - Gefahr für die parlamentarische Demokratie“. Ob der von der CDU vorgeschlagene Kandidat für das Amt des Parlamentspräsidenten gewählt wird, ist noch unsicher. SPD und AL haben Bedenken gegen den rechten Filmkaufmann Jürgen Wohlrabe angemeldet.

Vor dem Rathaus Schöneberg wurde wegen der erwarteten Proteste gegen die Republikaner die Bannmeile eingerichtet, vermutlich wird aber trotzdem gegen den Einzug der Rechten vor dem Landesparlament demonstriert.

Gleichzeitig mit dem Abgeordnetenhaus haben die Bezirksparlamente heute ihre erste Sitzung nach der Wahl. In elf von zwölf Bezirken ziehen die REPs auch in die kommunalen Parlamente. Vor den einzelnen Rathäusern sind insgesamt zehn Kundgebungen und Demonstrationen gegen Rechts angemeldet worden. Rekordzahlen an Demonstrationsteilnehmern wird es wohl in Kreuzberg geben. Erwartet werden 5.000 Demonstranten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen