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Iran/UdSSR-betr.: "Ayatollah Gorbatschow", taz vom 27.2.89

betr.: „Ayatollah Gorbatschow“, taz vom 27.2.89

Was Beate Seel in ihrem Kommentar vergißt, ist, daß die UdSSR eine 4.000 Kilometer lange Grenze zum Iran hat und schon daher im Konflikt zwischen Iran und Irak nicht untätig bleiben kann. Schießlich hat sich die US-Flotte ohne jede Einladung im Süden stationiert, und sie hat offensichtlich nicht vor, demnächst die Region zu verlassen.

Hinzu kommt der Konflikt in Afghanistan, in dem der Westen noch keinen positiven Einfluß ausgeübt hat, um die kritische Situtation zu entschärfen. Die Lage ist nun einmal so, daß man nicht wegen einer Person Rushdie spätere Zeiten abwarten kann.

Die taz reiht sich ganz harmonisch in die westliche Einheitsfront einer allzu späten Anti-Iran-Empörung ein, die sich erst anläßlich der Bedrohung eines im Westen lebenden Autors formiert hat. Zuvor sah niemand - auch die taz nicht

-in den regen wirtschaftlichen Kontakten besonders der BRD mit diesem Regime und in dessen noch andauernden Hinrichtungsorgien einen Anlaß zur Aufregung. Die Massenhinrichtungen, denen 6.000 bis 10.000 Menschen zum Opfer gefallen sind, waren auch der taz nur Kurzmeldungen wert, während sie sich über den Rushdie-Eklat seitenlang erhitzt.

Ein Iraner, Hamburg

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