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Frauen können mehr!

■ 1000 BremerInnen feierten den Internationalen Frauentag unter dem Titel „Wir streiten für bessere Zeiten“: „Wir sind die Hälfte der Welt und die wollen wir auch haben“

Es gab auch in diesem Jahr wieder Frauen, die sich nicht dem gemeinschaftlichen Gang vom Marktplatz bis zum DGB-Haus angeschlossen haben. „Ich muß arbeiten“, entschuldigte sich eine Frau für viele. Andere hetzten durch die Obernstraße und würdigten das bunte Treiben mit keinem Blick. „Frauen wollen menschenwürdig arbeiten, nieder mit der Teilzeitarbeit“, forderten zur gleichen Zeit ca. 1000 BremerIn

nen, die sich, traditionsgemäß, mit einer roten Nelke geschmückt, auf dem Marktplatz versammelt hatten: Post -Gewerkschaftlerinnen, § 218-Gegnerinnen, Graue Panterinnen und Kommunistinnen.

Ein buntes Spektrum. Vertreterinnen der ötv kamen als lila-schwarz-weiße Nonnen und trommelten für die Menschenrechte. Eine Moritatengruppe mit einem Mann sang für die Gleichstellung der Frau. Nur vereinzelt sah man Transparente: „Frauen können mehr, Technik ist nicht so schwer“, „Gegen ungeschützte Arbeitsplätze“, „Nieder mit dem §218“. Erstaunlich viele Männer schlossen sich den marschierenden und singenden Frauen an, die sich in diesem Jahr besonders für „bessere Zeiten“ stark machten: „Frauen sind von der Massenarbeitslosigkeit besonders betroffen“, mahnte Irmgard Gläser von der ötv. „Nicht zuletzt sollen sie mit der demagogischen Doppelverdienerinnen-Parole an Heim und Herd zurückgedrängt werden“. Für viele Frauen bleiben nur die ungeschützten Arbeitsverhältnisse mit einem maxima

len Einkommen von 440 Mark, die in den letzten fünfzehn Jahren so stark angewachsen sind, wie die Teilzeitarbeit generell.

1980 hatte die DGB-Führung es noch abgelehnt, am 8.März interessierte Gruppierungen an der Demo zu beteiligen. 1986 wurden die „Bremer Frauenrunde“ und

die Gleichstellungsstelle als Mitveranstalterinnen zugelassen. Wie schon 1988 waren auch in diesem Jahr die Frauen vom Dachverband der Ausländer-Kulturvereine mit dabei. Zum ersten Mal bildete sich 1989 ein Ingrid-Strobl -Block. Trotzdem: Same procedure as every year.

gin

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