: Damit es nicht so bleibt
wie es ist...
...unterbrachen wir am 2.März die Redaktionskonferenz der taz. Wir forderten täglich eine Seite von uns, eigenständig erstellt: parteilich, unzensiert und unter der presserechtlichen Veranwortung von Christian Geissler. Die Durchsetzung der Forderungen der hungerstreikenden Gefangenen aus RAF, Widerstand und weiteren Gefangenen war Anlaß für diesen Schritt.
Es ging und geht uns mit dieser Seite darum, ein offenes, unzensiertes Forum zum Hungerstreik zu schaffen, um darüber die geforderte gesellschaftliche Debatte zur Zusammenlegung, Knast, den verschiedenen Knastkämpfen und Repression zu forcieren. Das Medium taz schien uns geeignet (und tut es immer noch), weil wir bei den LeserInnen das Interesse an dieser Auseinandersetzung sehen. Wir gingen auch davon aus, daß bei Teilen der MitarbeiterInnen der taz selbst die Diskussion bereits geführt wird.
Eine Seite dieser Art kann nicht von einzelnen Zeitungsredakteuren gestaltet werden. Sie muß die Vielschichtigkeit der unterschiedlichen Gruppen und Spektren haben. Sie braucht die Authenzität und die Lebendikeit von uns, den Gefangenen und allen, die sich solidarisch daran beteiligen wollen.
Denn nur durch eine öffentliche, streitlustige Diskussion kann der Versuch gelingen, über Gräben Brücken zu schlagen. Nur wenn wir gemeinsam die verschiedenen Ansätze und Erfahrungen diskutieren, werden wir gemeinsam die verschiedenen Ansätze und Erfahrungen diskutieren, werden wir gemeinsam handeln und unsere Ziele durchsetzen können. Konkret in diesem Fall die Zusammenlegung erreichen.
Mit diesen Vorstellungen (Hoffnungen) sind wir zur taz gegangen. Unser Versuch, mittels der Widersprüche innerhalb der taz die/deren Verhältnisse zum Tanzen zu bringen und unsere Seite gegen die konservative Mehrheit der RedakteurInnen durchzusetzen, erwies sich jedoch als illusionär. Ihr Quasi-Monopol auf den Meinungsbildungsprozeß weiter Teile der „Linken“ aufzugeben, waren sie unter keinen Umständen bereit (wie sie diese Auseinandersetzung führten, läßt sich nur mit dem Begriff Schlammschlacht beschreiben). Offensichtlich haben diese und andere Vertreter des „Dialogs“ vor nichts so sehr Angst wie vor dieser Debatte. Sie könnte ihren - mit der Anerkennung des staatlichen Gewaltmonopols - erkauften faulen Frieden in Frage stellen. Denn argumentativ hatte die taz unseren Forderungen nichts entgegenzustellen. Im Gegenteil, unter welchen Legitimationsdruck sie geraten ist, zeigt sich daran, daß sie auf dem Hintergrund dieses Konflikts sich gezwungen sah, den wochenlang zurückgehaltenen Brief von Karl-Heinz Dellwo abzudrucken.
Widerstand braucht Information.
Wir wollen unsere Seite immer noch. Trotz der offenen Verweigerung der taz bleibt die Notwendigkeit einer breiten öffentlichen Debatte der Linken bestehen.
Autonome und antiimperialistische Gruppen
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