Republikaner aus Vechta vertrieben

■ Gründungsversammlung eines Kreisverbandes konnte nicht stattfinden / Versammlungslokal dank Gegendemonstration gekündigt / Nur Angler trafen sich

Rund 300 DemonstrantInnen haben am Samstag abend im südoldenburgischen Vechta ein Treffen der Republikaner verhindert. Im Vorfeld der Europawahlen planten die Deutsch -Nationalen die Gründung weiterer Kreisverbände in Vechta, Cloppenburg, Diepholz, Oldenburg und Osnabrücker Land. Schon einige Tage vor dem Treffen verwehrte jedoch der Besitzer der Gaststätte Sgundek den Reps die Veranstaltungsräume, nachdem bekannt wurde, daß auch im tiefschwarzen Südoldenburg AntifaschistInnen zu einer Gegendemon

stration mobilisiert hatten.

Wie die Veranstalter der Demonstration in Vechta, eine erst kürzlich ins Leben gerufene Initiative, vermuteten, sollte das abgeblasene Vechta-Treffen in das südoldenburgische Umland verlegt werden. So waren den ganzen Samstag lang KundschafterInnen den Republikanern auf der Spur. Vereinzelt umkreisten Autos mit ausländerfeindlichen Aufklebern den geplanten Versammlungsort. Die Gaststätte Skundek wurde bis in die Abendstunde von DemonstrantInnen belagert. Eine mit „Nazis raus“ empfangene

Gruppe ältlicher Ordensträge rInnen entpuppte sich jedoch als Angler-Jahrestreffen.

Wie Peter Hansen, grüner Abgeordneter im niedersächsischen Landtag, während der Kundgebung betonte, sei es vielleicht noch häufiger möglich, das öffentliche Auftreten der Republikaner zu verhindern. Dies reiche als Mittel gegen die Gründung neofaschistischer Parteien jedoch noch nicht aus. Dafür seien auch deutliche Zeichen der Politik gegen Ausländerfeindlichkeit und Neofaschismus nötig.

Iko Andrae