: Dietl-betr.: "Wehrkraftzersetzung", taz vom 7.3.89
betr.: „Wehrkraftzersetzung“, taz vom 7.3.89
Gerhard Zwerenz nennt Generaloberst Dietl (1890-1944) einen „Urhitlerianer“.
In der Tat: An einem schwülen Nachmittag im Juni 1919 ermöglichte der damalige Hauptmann Dietl dem Ex-Gefreiten Adolf Hitler seinen ersten Auftritt als Redner. Fast auf den Tag genau 25 Jahre später verunglückte der „Geburtshelfer des Dritten Reiches“ (Hitler zu Dietl) tödlich. Der Staatsakt für Generaloberst Dietl am 1.Juli 1944 auf Schloß Kleßheim war des „Führers“ letzter Auftritt als Redner in der Öffentlichkeit. So ist der Name der Person der Zeitgeschichte Dietl verknüpft mit dem Aufstieg und Niedergang der Hitler-Bewegung und des Dritten Reiches.
Geduld, Geduld, FreundInnen, es kommt noch schlimmer: DVU, NPD und REP stehen fest zu Generaloberst Dietl, dem „Helden von Narvik“. Am schlimmsten: Auf meine Eingabe stimmten im Stadtrat von Füssen am 7.März 1988 die Fraktionen von Bayernpartei, CSU und SPD mit 21 : 0 (kein Tippfehler!) für die Beibehaltung des Namens „Generaloberst-Dietl-Kaserne“.
Jakob Knab, Kaufbeuren
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen