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Harmonielehre-betr.: BDK der Grünen, taz vom 6.3.89, Streitgespräch zwischen Hammerbacher, Fücks und Ebermann, taz vom 1.3.89

betr.: BDK der Grünen, taz vom 6.3.89, Streitgespräch zwischen Hammerbacher, Fücks und Ebermann, taz vom 1.3.89

Es ist ersichtlich, daß bei den Grünen nicht mehr nur inhaltliche Fragen, sondern endlich auch innerparteiliche Verhaltensfragen Bestandteil von Diskussionen geworden sind (vergleiche zum Beispiel den Ausspruch Jürgen Reents, Harmonielehre sei ein musikalisches aber kein politisches Konzept). Warum eigentlich wird diese wichtige Frage von einigen Leuten nicht mit dem nötigen Ernst betrachtet; wird hier lieber gelästert als differenziert? Ist die Wichtigkeit dieser Frage nicht evident? Ist es Absicht oder Unbeholfenheit?

Inhaltliche Harmonie und menschliche Harmonie sind zweierlei. Vielfältige Standpunkte, sachliche Kritik: ja aber keine Mißachtung, kein Haß gegenüber dem Andersdenkenden. Das bei den Grünen herrschende Maß an Intoleranz steht im Widerspruch zu ihrer Grundsatzforderung nachg Menschlichkeit. Es wirkt sich deutlich negativ auf die Handlungsfähigkeit und das Erscheinungsbild der Partei aus, was insbesondere zu Lasten der Basis geht. Es besteht somit sowhl die ethische als auch die politische Pflicht zu ehrlicher Toleranz. Nur wer dies ernst nimmt, gehört in die Vorstände der Grünen.

Rainer Jochem, Eckernförde

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