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Protest gegen Pflegenotstand

Karlsruhe (ap) - Mehr als 6.000 Demonstranten haben am Samstag in Karlsruhe auf einer Kundgebung der ÖTV gegen den Pflegenotstand in bundesdeutschen Kliniken und Altenheimen protestiert. Die Demonstration begleitete die laufenden Tarifverhandlungen, bei denen die ÖTV für die 200.000 Kranken- und Altenpflegekräfte höhere Vergütungen sowie schnellere Aufstiegsmöglichkeiten durchsetzen will. Die Gewerkschaft fordert darüber hinaus bessere Arbeitsbedingungen durch den Abbau von Überstunden und Bereitschaftsdiensten sowie eine Aufstockung der Stellenpläne. Das ÖTV-Vorstandsmitglied Ulrike Peretzki-Leid sagte, der Pflegenotstand sei in Wirklichkeit ein Personalnotstand, „der sehenden Auges von den Verantwortlichen herbeigespart wurde“. Die Schwestern und Pfleger seien schon seit Jahren völlig überlastet. Arbeitshetze, Streß und Überstundenberge seien an der Tagesordnung. Hinzu kämen unzureichende Einkommen und fehlende berufliche Perspektiven. Den Arbeitgebern von Bund, Ländern und Gemeinden warf Frau Peretzki-Leid „Ignoranz und Verschleppungsstrategie“ bei den Tarifverhandlungen vor. In bislang zwei Gesprächsrunden hätten sie noch kein Angebot unterbreitet.

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