„Spontane und lebendige Kultur“

■ Besetzungserklärung der Fraunhoferstraße 10/12

„Wir haben heute, 16.3., das ehemalige Arbeitsschutzmuseum in der Fraunhoferstraße 10/12 in Charlottenburg besetzt. Das Haus gehört jetzt uns!

Seit 18 Jahren wird das Gebäude nicht seiner Möglichkeit entsprechend genutzt. Mehrere Ansätze alternativer Nutzung scheiterten immer wieder.

Wir werden in diesem Haus ein revolutionäres Zentrum aufbauen. In diesem Freiraum werden sich antikapitalistische und internationalistische Gruppen organisieren. Deren Grundlage muß ein antipatriarchales Verhältnis auch den eigenen Strukturen gegenüber sein. Diese neuen Strukturen werden auch einen effektiven antifaschistischen Kampf ermöglichen.

Freies und kollektives Leben braucht spontane und lebendige Kultur, die sich von dem hier HERRschenden kulturellen Kommerzbetrieb absetzt. Dafür finden wir in dieser Fabrik die besten Voraussetzungen.

Wir fordern die momentanen politischen Verantwortlichen in dieser Stadt auf, Ansprüche Dritter auf unser Revolutionäres Zentrum zurückzuweisen.

Wir fordern die sofortige Instandsetzung des Gebäudes nach unseren Vorstellungen. Diese stehen den denkmalpflegerischen Belangen nicht entgegen. (Gelder hierfür sind in Bonn bewilligt.)

Dieses Zentrum wird jetzt schon von vielen Zusammenhängen aus dem revolutionären Spektrum getragen. Wir haben die Entschlossenheit, in diesem Gebäude unser Revolutionäres Zentrum mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen.

Die technischen Verhandlungen werden nur über eine von uns noch zu benennende Vermittlerin geführt. Die inhaltliche und praktische Bestimmung des Projekts unterliegt unserer Autonomie! Strukturen schaffen drinnen und draußen!

Liebe und zärtliche Grüße an alle kämpfenden Gefangenen Solidarität mit dem Hungerstreik! Zusammenlegung aller Gefangenen aus Guerilla und Widerstand in eine oder zwei große Gruppen, in die neue Gefangene integriert werden, mit Zugang zu den Gemeinschaftshöfen. Freilassung aller Gefangenen, deren Wiederherstellung durch Krankheit, Verletzung oder Folter durch Isolation unter Gefängnisbedingungen ausgeschlossen ist. Freilassung von Günter Sonnenberg, Claudia Wannersdorfer, Bernd Rößner, Angelika Goder. Freie medizinische Versorgung ohne Staatsschutzkontrolle für alle Gefangenen. Freie politische Information und Kommunikation mit allen gesellschaftlichen Gruppen.

BesetzerInnen und SympathisantInnen der Fraunhoferstraße 10/1