Kinder für Frieden

■ Die Kinder- und Jugendfriedensorganisation „Peace Bird“ tagt in Berlin / Jugendliche aus 18 Ländern erwartet

Eine riesige Friedensfahne weht über dem Jagdschloß Glienicke, zumindest auf dem Titelblatt des Programmheftes. Nach den Ostertagen findet dort das zweite Friedensgipfeltreffen der Kinder und Jugendlichen statt. 93 TeilnehmerInnen aus 18 Ländern, die meisten im Alter von 12 bis 18 Jahren, werden erwartet. Sie kommen z.B. aus Finnland, Palästina, den USA und der Sowjetunion. Organisiert wurde das Treffen vom Peace Birde.V., einer internationalen Friedensorganisation für Kinder und Jugendliche. „Wir machen das jetzt selber“, so das Motto des Gipfeltreffens. Die Kinder und Jugendlichen wollen „etwas für den Frieden machen“, damit die Erwachsenen „das endlich raffen“. Karsten (16), Nazmiye (14), Sarah (14) und die anderen Berliner Peace Birds sind schon seit einem Jahr mit den Vorbereitungen für das Gipfeltreffen beschäftigt. Peace Bird ist vor allem durch Kinderbriefaktionen bekanntgeworden. Eine Viertel Million Kinder haben bislang Briefe an Reagan und Gorbatschow geschrieben. 1987 fand parallel zu dem amerikanisch-sowjetischen Gipfeltreffen in Washington der erste Kinderfriedensgipfel statt. In Deutschland hat der Verein schätzungsweise 400 bis 800 Mitglieder. Während des Treffens werden die Kinder und Jugendlichen in Arbeitsgruppen über Krieg und Frieden, Atombomben und Waffenindustrie, Kinderrechte und die Bundeswehr diskutieren. Eine Arbeitsgruppe wird sich auch mit den „Republikanern“ beschäftigen. „Man kann nämlich nicht sagen, daß wir in dieser Stadt in Frieden leben“, so der Kommentar von Corinna (13). Arbeitsgruppen und Vorträge finden vom 28.3.-4.4. im Jagdschloß Glienicke statt (Infos unter 752 36 58 oder 805 01 31). Für Montag, den 3.April ist ein öffentliches Hearing zum Thema „Wie sieht unsere Zukunft aus?“ geplant, an dem unter anderem Robert Jungk, Hans-Peter Dürr und die neue Schulsenatorin, Sybille Volkholz, teilnehmen werden. Das Hearing beginnt um 15 Uhr im Grips -Theater, Hansaplatz.

-guth