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Schrille Töne

■ Betr.: „Das Ungeborene auf dem heißen Stuhl“, taz vom 23./24.3.89

Bei der Fernsehdiskussion mit Frau Stieringer konnte allzu leicht der Eindruck entstehen, daß ihre schrillen Töne mehr ihren Argumenten helfen sollten, als ihre Argumente den Ungeborenen.

Die „Christdemokratin für das Leben“ riskiert mit ihrem lieblosen Stil nicht allein die Herabwürdigung der Ungeborenen zu einem „Thema“ oder „Diskussionsgegenstand“. Schlimmer noch wäre die Gefahr, daß sich viele aus der oft menschenunwürdig geführten Auseinandersetzung verabschieden, welche nicht ihre GegnerInnen sind, sondern - wenn auch als politisch andersdenkende - ihre Überzeugung und Argumente teilen, aber dem Anschein nach mehr als Frau Stieringer unter der Verdinglichung des Menschen leiden, die bekanntermaßen nicht auf die Ungeborenen beschränkt ist, hier aber den Ansatz für eine gesellschaftliche Entwicklung findet, die weit über „Abtreibungsproblematik“ hinausreicht.

Andre Beßler

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