: Spekulationen um Kabinettsumbildung
■ Spitzengespräche der Koalition über die Perspektiven der neunziger Jahre / Entscheidung voraussichtlich Mitte April
Bonn (ap) - Begleitet von Mutmaßungen über ein Personalkarussell in seiner Regierungsmannschaft nimmt Bundeskanzler Kohl nach dem Osterurlaub am heutigen Montag, seinem 59.Geburtstag, die Amtsgeschäfte wieder auf. Ob und wie er als Konsequenz aus den Wahlniederlagen in den Ländern sein Kabinett umbildet, soll sich in den nächsten zwei Wochen herausstellen. Der Kanzler und CSU-Chef werde „in allernächster Zeit“ mit den Parteichefs von CSU und FDP, Waigel und Lambsdorff, sowie mit den Fraktionsführern über die wichtigsten Aufgaben dieser Regierungsperiode und die Perspektiven für die neunziger Jahre sprechen, kündigte Ost gestern an. Notwendige Entscheidungen würden möglicherweise Mitte April gefällt. Am 16./17.April zieht sich der CDU -Vorstand zu einer Klausurtagung zurück, tags darauf findet ein weiteres „Strategiegespräch“ der Unionsparteien sowie die erste Sitzung der CDU/CSU-Fraktion nach der Osterpause statt.
Wie 'Bild am Sonntag‘ erfahren haben will, soll ein Gesundheitsministerium neu geschaffen werden, für das Geißler vorgesehen sei. Forschungsminister Riesenhuber (CDU) soll das Bildungsressort mitübernehmen und dessen Chef Möllemann (FDP) Innenminister Zimmermann ablösen. Die CSU hätte die Wahl, mit Parteichef Waigel das Finanz- oder mit Zimmermann das Verteidigungsressort zu besetzen. Verteidigungsminister Rupert Scholz (CDU) könne dann neuer Kanzleramtsminister werden, spekulierte 'Bild‘. Der bisherige Amtsinhaber Wolfgang Schäuble wurde als Finanzminister oder neuer CDU-Generalsekretär genannt.
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