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Fischsterben in der Aller durch Chemikalien

■ Über 50 Zentner vergiftete Fische geborgen / Gift in Einkaufstüten verpackt / Suche nach Verursachern ergebnislos

Helmstedt (dpa) - Fische in einem Gewicht von über 50 Zentnern sind bisher einer Vergiftung der Aller zwischen Wolfsburg und Helmstedt zum Opfer gefallen. Die Tiere sind, wie die Polizei am Sonntag mitteilte, an hochgiftigen Substanzen verendet, die vermutlich Mitte vergangener Woche von noch unbekannten Verursachern in die Aller, dem wichtigsten Nebenfluß der Weser, geworfen wurden.

Das Gift befand sich in rund 40 braunen Packpapier -Tragetaschen, deren Herkunft bisher nicht geklärt werden konnte. In jeder der Tragetaschen waren bis zu fünf Kilogramm Chemikalien untergebracht. Die aus der Aller geborgenen Taschen wurden inzwischen aus Sicherheitsgründen in verschließbare Fässer eingelagert.

Wie von Beamten der Polizei und der Feuerwehr zu erfahren war, haben erste Untersuchungen ergeben, daß sich in den Taschen eine Chemikalienmischung aus Kalium-Zyanid und Kaliumdichromat befand. Nach Polizeiangaben wird erwartet, daß Experten bei der Ermittlung des Verwendungszwecks dieser Chemikalien Erkenntnisse über die Herkunft der Taschen gewinnen können. Bisher sei völlig offen, ob die Täter den gefährlichen Müll auf diese Art beseitigen oder gezielt die Aller vergiften wollten.

Nach wie vor gilt für die Bevölkerung in dem betroffenen Bereich die Warnung, keine Fische aus der Aller zu verzehren oder dem Fluß Wasser zu entnehmen. Mit genauen Analyseergebnissen, wie stark der Fluß zwischen Wolfsburg und Helmstedt verseucht worden war, wird Anfang der Woche gerechnet. Die Fachleute nehmen an, daß sich die in die Aller gelangten Chemikalien inzwischen so verdünnt haben, daß für die flußabwärts liegenden Gebiete keine Gefahr mehr besteht. Unklar war gestern auch noch, ob sich in den Tragtaschen auch noch andere Chemikalien als den oben genannten befanden.

Die Aller ist zwischen Wolfsburg und Helmstedt etwa sechs Meter breit und einen Meter tief. Fachleute befürchten, daß sich die Zahl der toten Fische noch erhöhen wird.

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