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Durchsuchung bei MBB-Tochter

Hamburg (taz) - In der Affäre um die Beteiligung deutscher Firmen beim Aufbau eines geheimen militärischen Forschungs und Entwicklungszentrums für als Atomwaffen-Träger geeignete Mittelstreckenraketen im Irak haben Beamte der Staatsanwaltschaft beim Landgericht München 2 am Freitag in einer mehrstündigen Aktion „umfangreiche Unterlagen“ bei einem Tochterunternehmen des Rüstungskonzerns Messerschmidt -Bölkow-Blohm sichergestellt. Die Durchsuchungsaktion bei der „MBB-Transtechnica“ stand, wie der 'Stern‘ in seiner kommenden Ausgabe berichtet, in „direktem Zusammenhang“ mit den Ermittlungen der Bielefelder Staatsanwaltschaft gegen die „Gildemeister Projecta GmbH“, die als Generalunternehmer für das als Universitätsinstitut getarnte Raketenzentrum tätigt ist. Vor drei Wochen erst waren Büros und Privatwohnungen von vier Gildemeister-Managern durchsucht und dabei rund 200 Aktenordner mit Beweismaterial sichergestellt worden.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat inzwischen früher erteilte Ausfuhrgenehmigungen der Firma Gildemeister für das irakische Raketen-Projekt widerrufen, weil die Firma die Behörden über den wahren Zweck der Anlage getäuscht und sich so die Genehmigungen erschlichen habe.

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