: Disqualifiziert-betr.: "vorgezogene Geburtstagsfeier für Adolf Hitler im Gailinger Amtsblatt", taz vom 5.4.89
betr.: „Vorgezogene Geburtstagsfeier für Adolf Hitler im Gailinger Amtsblatt“,
taz vom 5.4.89
(...) Warum haben diese Menschen noch nichts aus ihrer eigenen Geschichte gelernt; wohin das „schöne“ Siegen geführt hat und was seitdem passiert ist? Daß fast 60 Millionen Menschen ihr Leben verloren haben für nichts und wieder nichts, daß an vielen Völkern Verbrechen unsagbarer Rohheit begangen wurden, daß die Besten unseres Volkes ins Exil gejagt oder an den Galgen gehängt worden sind? Warum überläßt man sie Phrasendreschern, die zu einfältig oder zu feige waren, in ihrer Zeit Recht von Unrecht zu unterscheiden, und zu bedeutungslos, dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden? Warum erklärt ihnen niemand, daß man zwar wehmütig an Namen wie Breslau, Danzig und Königsberg zurückdenken kann, aber dabei nicht vergessen darf, wer das alles verspielt hat: Ein Anstreicher und Rattenfänger, dessen gefährlichen, dummen und unmenschlichen Parolen sie heute wieder nachlaufen. Es wird höchste Zeit, daß die Gefahren des Rechtsextremismus erkannt und ernst genommen werden! (...)
Der CDU-Gemeinderat Hein Rall und der Gailinger Bürgermeister Heinz Brennenstuhl haben sich mit der vorgezogenen Geburtstagsfeier für ihre Ämter disqualifiziert. (...)
Karl Kirchner, Würzburg
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen