Rambo vom Odeonsplatz

■ „Wunderwaffe“ Gauweiler ist ausgerüstet / Eigene Maschinenpistole im Dienstwagen / Peng statt Lalü

München (taz) - Sicherheit und Ordnung gehen dem bayerischen Innenstaatssekretär Peter Gauweiler über alles. Daran hat sich für den Saubermann nichts geändert. Auch wenn ihn seine neidischen Spezln von der Partei nach dem Tod von Strauß so bös gepratzelt haben. Seitdem darf er nicht mehr Polizeichef spielen, sondern soll sich um die rissigen Spannbetondecken in Viehställen kümmern.

Polizeiminister ist jetzt der Stoiber Edi geworden. Aber der „schwarze Peter“ weiß sich zu helfen. Schon gilt der entmachtete Junggeselle bei der maroden Münchner CSU als „Wunderwaffe“ gegen die Wohnungsnot. Der schneidige Peter beeindruckte nämlich mit der Idee, Münchens Dachgeschosse auszubauen.

Daß eine solche „Wunderwaffe“ wie der CSU-Hardliner auch selbst wehrfähig sein muß, ist ja wohl selbstverständlich. Schließlich kann nicht jeder den braunen Karategürtel haben wie Finanzminister Tandler. Zwar geht's im deutschen Süden nicht gar so wild zu wie im amerikanischen Westen, aber was ein richtiger Kerl ist, muß sich schließlich selbst verteidigen können, noch dazu, wenn er von Feinden geradezu umzingelt ist.

Nachdem ihm seine Spezln auch noch verboten haben, mit Blaulicht, wie er es als Zuständiger für Polizei und Sicherheit so gern getan hat, durch die Landeshauptstadt zu rauschen, muß sich der „Rambo vom Odeonsplatz“ (Sitz des Innenministeriums) anders schützen. Nur deshalb hat Gauweiler eine Maschinenpistole im Fond seines Dienstwagens parat. Damit kann er für Ordnung sorgen. Wenn die Penner wieder zu frech werden oder die Wiesn-Wirte die Maß nicht richtig einschenken, ein Aidsinfizierter nicht einsichtig ist oder gar die Bauarbeiter auf der Autobahn keine Nachtschicht einlegen wollen. Mit einer besonderen Vorrichtung schlägt er dann bei Bedarf die Autofenster ein, zielt und drückt ab. Einem CSU-Tiger schmeckt halt mal die Schonkost nicht.

lui