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Günter Eich / Vaclav Havel

Eine Ausstellung über das Leben und das Werk des Schriftstellers Günter Eich ist am Sonntag in der Berliner Akademie der Künste eröffnet worden. Berlin ist nach Marbach die zweite und letzte Station der vom Deutschen Literaturarchiv zusammengestellten Werkschau, die zahlreiche neue Dokumente zur Biographie des Lyrikers und Hörspielautors enthält. Eich wurde am 1. Februar 1907 in Lebus (Bezirk Frankfurt/Oder) geboren, bekanntgeworden ist er vor allem durch den Gedichtband Abgelegene Gehöfte (1948), der als eines der bedeutendsten Werke der Nachkriegsliteratur gilt. In den fünfziger Jahren schrieb er mehrere Hörspiele, von denen Träume als gattungsweisend für das literarische Hörspiel gilt. Günter Eich, der 1953 die österreichische Schriftstellerin Ilse Aichinger geheiratet hatte, starb am 20. Dezember 1972 in Salzburg. Die Ausstellung in Berlin präsentiert zahlreiche Bücher und Briefe des Autors. Zusammen mit Fotografien und Zeitungsartikeln ergibt sich ein vielschichtiges Bild Eichs. Neue Erkenntnisse präsentiert die Ausstellung über die Rolle des Autors in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Ausstellung in der Akademie der Künste ist noch bis zum 28. Mai dieses Jahres im Studio im Hanseatenweg zu sehen. Sie ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, montags ab 13 Uhr.

Zwei Einakter des in der CSSR inhaftierten Schriftstellers Vaclav Havel bringt das „Csokonai„-Theater der ostungarischen Stadt Debrecen heraus. Wie die amtliche Agentur MTI am Wochenende meldete, betrachtet der Direktor des Theaters, Laszlo Seregi, die bevorstehende Premiere als „Protest gegen die Maßnahmen gegen den Schriftsteller, die eine Verletzung der Autonomie der Kunst bedeuten“. Havel ist in Prag zu neun Monaten Gefängnis wegen der Teilnahme an einer verbotenen Kundgebung verurteilt worden, als er Blumen an der Stelle niederlegen wollte, an der sich vor 20 Jahren der Student Jan Palach aus Protest gegen die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ selbst verbrannt hatte.

Der Zeitgeist läßt sich die Zeit was kosten: für 5,1 Millionen Mark wurde in Genf die teuerste Uhr der Welt versteigert, ein Modell, an dem der Uhrmacher Patek Philippe, dessen Geburtstag sich heuer zum 150sten mal jährt, 9 Jahre lang gearbeitet hatte.

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