Berliner Ost-West-Handel floriert wieder

■ An die 5.000 Polen trieben am Wochenende wieder Handel in Berlin / Senat ist „sensibilisiert“ / Märkte jetzt auch in Kreuzberg und in Spandau / Polen verstehen die Sperrung des „Krempelmarkt“ durch den ehemaligen CDU/FDP-Senat nicht

Schätzungsweise vier- bis fünftausend polnische Bürger haben am Wochenende auf verschiedenen Berliner Märkten ihre Waren angeboten. Das Markttreiben konzentrierte sich wie eine Woche zuvor wieder auf den Matthäikirchplatz neben der Nationalgalerie und den Mendelsohn-Bartholdy-Park neben dem Krempelmarkt am Reichpietschufer. Polnische Touristen mit prallgefüllten Reisetaschen wurden aber auch am Oranienplatz in Kreuzberg und auf dem sogenannten Türkenmarkt gesichtet. Auf dem Spandauer Trödelmarkt durchsuchte der Zoll einen Reisebus mit 30 Personen. Dabei wurden 27.000 Zigaretten sichergestellt. Sieben weitere Polen wurden wegen Verdacht des Zollvergehens vorübergehend festgenommen. Man habe registriert, daß die Zahl der Wochenend-Touristen wieder steige, teilte die Pressestelle des Wirtschaftssenators mit. „Wir sind sensibilisiert“, hieß es, vor allem angesichts der Problematik, die das von der Bundesregierung beschlossene Zwangsgeld für polnische Touristen mit sich bringen werde. Berlin ist aus Statusgründen von dieser neuen Regelung, die heute in Kraft tritt, ausgenommen. Neue Maßnahmen seien noch nicht beschlossen, hieß es aus dem Wirtschaftssenat. Man wollte noch das Wochenende abwarten. Der Vorgänger des neuen Wirtschaftssenators, Elmar Pieroth, hatte die Federführung in der zum Thema Polenmarkt eingerichteten Kommission übernommen. Ende Februar hatten die Einreisezahlen mit fast 8.000 Einreisenden einen Höhepunkt erreicht.

-guth