: Weg mit den Autos
■ Bundeskongreß von Verkehrsinitiativen fordert Abschied von der Autogesellschaft / Gegen Transrapid
Mit der Forderung nach einem Ausstieg aus der „Autogesellschaft“ ist am Montag in Hannover ein viertägiger Verkehrskongreß von Bürgerinitiativen aus dem gesamten Bundesgebiet zu Ende gegangen. Die über 500 KongreßteilnehmerInnen befanden in einer Resolution, daß angesichts Tausender Unfallopfer im Jahr, Gesundheitsschäden durch Lärm und Luftbelastung sowie weiterem Flächenverbrauch die „Bezeichnung umweltfreundlich für das System Auto blanker Hohn“ ist.
Wie ein Sprecher der Initiativen nach dem Kongreß am Montag in Hannover mitteilte, sei der geforderte Ausstieg aus der Auto-Gesellschaft auch angesichts der wirtschsftlichen Entwicklung dringend notwendig. Nur jeder 18. Arbeitsplatz sei von der Nachfrage nach Automobilen abhängig. Die Autoindustrie werde trotz des geplanten Abbaues von einem Viertel der Arbeitsplätze in den 90er Jahren eine Strukturkrise durchmachen. Auf diese Krise müsse man sich rechtzeitig vorbereiten. Allein aus diesem Grund sei ein Umbau der Autoin
dustrie jetzt anzugehen.
Um den Verkehr innerhalb der Gemeinden weniger gefährlich und weniger umweltschädlich zu machen, sei eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer in der Stunde innerorts flächendeckend unumgänglich. Zusätzlich müssen nach Auffassung des Kongresses auch verstärkt verkehrsberuhigte Gebiete mit Schrittgeschwindigkeit und völlig autofreie Fußgänger-und Radfahrerzonen geschaffen werden. Darüber hinaus forderten die Teilnehmer mehr Sicherheit für Fußgänger. Hierzu zählten unter anderem mehr Ampeln an Kreuzungen und Straßen.
In seinen weiteren Beratungen lehnte der Kongreß den Bau der Magnetschwebebahn Transrapid in der Bundesrepublik ab. Bei der vorgesehenen Einsatzgeschwindigkeit der Magnetschwebebahn von 400 bis 500 Kilometer pro Stunde verbrauche die Bahn mehr Energie und mehr Fläche als ein ICE -Zug. Der Transrapid sei hauptsächlich ein Konkurrent der „viel umweltfreundlicheren Bundesbahn“.
dpa
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