: Werbespot eckt an
■ HörerInnen kritisieren Ausländer- und Frauenfeindlichkeit im SFB-Werbespot
„Man kann sagen, ich war entsetzt“, faßt Henson Steling zusammen. „Es wird einfach immer in dieselbe Kerbe gehauen.“ Der Grund der Verärgerung am frühen Morgen: ein Werbespot im SFB 2. „Wenn Sie wissen wollen, warum deutsche Mieter ihre Wohnung für Asylanten räumen müssen und weshalb die Behörden dahinter stecken...“, so der Werbetext im O-Ton, dann müsse man die neueste Ausgabe der 'Neuen Revue‘ kaufen. Statt dessen griff der 25jährige Student zum Telefonhörer, um sich beim SFB zu beschweren. „Die Frau in der Programmdirektion fand den Spot auch unmöglich“, erzählt Steling. Zuständig für Werbeausstrahlungen ist jedoch allein die SFB -Tochtergesellschaft SFB-Werbung. „Wir hatten im Vorfeld auch Bedenken“, gibt Marketingchef Hartmut Feierabend zu. Der Spot sei, wie alle Werbebeiträge, nicht vom SFB produziert, sondern am Mittwoch fertig geliefert und überprüft worden. Rechtlich habe man jedoch keine Handhabe gehabt, um die Ausstrahlung zu verhindern. Der Heinrich Bauer Verlag werbe jeden Freitag dreimal dreißig Sekunden für die neueste Ausgabe der Illustrierten und wer die Zeitschrift kenne, so Feierabend, der wisse auch, was er von den Schlagzeilen zu halten habe. So etwa von Teil zwei der Werbung, der einige SFB-HörerInnen zu Protestanrufen veranlaßte: „Wenn Sie wissen wollen, wo es in Deutschland die meisten Jungfrauen gibt und was die junge Mädchen über ihre sexuellen Träume erzählen, dann...“
-guth
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