Heute Polizei-Demo für inneren Frieden

■ SPD und CDU rufen zur Polizei-Demonstration auf / Alternative Liste hält eine Teilnahme „politisch nicht für nützlich“

Auch die SPD und CDU haben gestern zu einer von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) organisierten Demonstration aufgerufen. Die Polizeigewerkschafter wollen heute gegen die Krawalle vom 1. Mai in Kreuzberg protestieren. Der Demonstrationszug, der ab 16.30 Uhr vom Platz der Luftbrücke zum Rathaus Schöneberg führen soll, steht unter dem Motto „335 verletzte Polizeibeamte sind 335 zuviel - Für ein friedliches Zusammenleben aller Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt“. Die SPD unterstütze nachdrücklich das Ziel der Kundgebung, den inneren Frieden zu bewahren und gegen kriminelle Gewalttäter energisch vorzugehen. Die SPD betonte gleichzeitig, daß sich „deeskalierende“ Polizeieinsätze, Schutz der Polizisten und hartes Durchgreifen gegen kriminelle Gewalttäter nicht ausschlössen.

Die AL „bedauerte“ in einem Brief an GdP-Chef von Walsleben, „daß wir ihren Erwartungen bezüglich der von Ihnen geplanten Demonstration am 10.5.1989 nicht entsprechen können“. Die AL berief sich auf die seit Jahren ablehnende Haltung der GdP zur Alternativen Liste. Weiter heißt es: „Wir halten es politisch nicht für nützlich, die gerade angelaufenen Diskussionen über Gewalt, in denen zum ersten Mal seit langem die von einzelnen Gruppen und BürgerInnen ausgehenden Gewalttätigkeiten und nicht die Übergriffe einzelner Polizeibeamter im Mittelpunkt stehen, durch spektakuläre Aktivitäten zu stören (wie eine gemeinsame Demonstration von AL und GdP es wäre).“ Als Kundgebungsredner sind ein am 1.Mai in Kreuzberg eingesetzter Polizeibeamter, die Ehefrau eines weiteren eingesetzten Beamten sowie der Polizeipfarrer Johannes Meyer vorgesehen.

taz/dpa