: Für Ausländer die Dreckarbeit
Frankfurt (dpa) - Ausländische Arbeitnehmer verrichten in der Bundesrepublik immer noch die schmutzigsten und eintönigsten Arbeiten. Sie werden überall herangezogen, wo nichtqualifizierte, schwere oder unangenehme Arbeit anfällt, berichtete der IG-Metall-Vorsitzende Steinkühler während einer Ausländerkonferenz seiner Organisation am Mittwoch. Der Ausländeranteil in der Elektro-, Automobil-, Feinmechanik- und Maschinenbauindustrie liege bei 17 Prozent; in der Serienmontage dieser Branchen seien jedoch 28 Prozent und in den Abteilungen mit den schwersten und schmutzigsten Arbeiten sogar bis zu 90 Prozent Ausländer beschäftigt. Viele dieser Arbeitsplätze seien am stärksten von der Rationalisierung bedroht.
Um ausländischen Kollegen den Zutritt zu anderen Produktionsbereichen zu öffnen, sei eine stärkere Qualifizierung erforderlich. „Hier erwarte ich Initiativen von der IG Metall und von der betrieblichen Interessenvertretung“, sagte Steinkühler. Er forderte die Gewerkschaftsmitglieder auf, sich für eine multikulturelle Gesellschaft einzusetzen. Die Bundesrepublik sei längst ein Einwanderungsland, auch wenn es die Bundesregierung nicht wahr haben wolle. Kulturelle Vielfalt sei keine Bedrohung, sondern eine „unschätzbare Bereicherung“.
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