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Kudella tritt gegen Metz an

■ CDU-Fraktion hat eine personelle Alternative / Neuwahl des Fraktionsvorstandes wird um vier Monate vorgezogen, um langen Personaldebatten zu entgehen

Die Kritik der Junge Union an CDU-Fraktionschef Reinhard Metz hat Folgen. Gestern kündigte der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Peter Kudella, an, daß er sich bei der bevorstehenden Neuwahl um den Fraktionsvorsitz bewerben werde. Da auch Metz seine Kandidatur für eine zweite Amtsperiode angekündigt hat, wird es zu einer Kampfabstimmung kommen.

Um einer montelangen Personaldebatte zu entgehen, folgte die Fraktion einer Anregung des Landesvorstandes und beschloß, die

Wahl bereits Ende Mai durchzuführen. Eigentlich läuft die Amtszeit von Metz noch bis Oktober.

„Ich bin bereit, selbst Verantwortung zu übernehmen, um dazu beizutragen, daß die CDU wieder bessere Ergebnisse erzielt“, begründete Kudella seine Kandidatur. „Es ist ein normaler demokratischer Vorgang, daß sich jemand mit deutlicher Kritik an der bisherigen Arbeit um eine führende Position bewerbe.“ Seine Kritik an Metz mochte Kudella nicht näher spezifizieren, um nicht „zur Schlammschlacht beizutragen“. Die Junge Union hatte

Metz‘ mangelndes Motivations vermögen, fehlenden Arbeitseinsatz und Führungsschwäche vorgeworfen.

Der CDU-Landesvorsitzende Bernd Neumann hatte sich noch am Mittag jeder Stellungnahme zu den Vorwürfen der Jungen Union enthalten. Er habe zwar klare Vorstellungen, wolle die aber nicht in der Öffentlichkeit äußern. Allerdings hatte der CDU -Vorsitzende auch nicht ein einziges positives Wort über Metz parat. Der Name kam ihm schlicht nicht über die Lippen.

hbk

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