: „Bremer Erklärung“ ohne CDU
Berührungsangst vor VVN verhinderte Gemeinsamkeit gegen Neofaschismus und Ausländerhatz ■ Aus Bremen Dirk Asendorfp
Mit einer gemeinsamen „Bremer Erklärung gegen Ausländerfeindlichkeit und Neofaschismus“ haben sich zum zweiten Mal Parteien, AusländerInneninitiativen, Gewerkschaften und Kirchen des kleinsten Bundeslandes gegen die Hetzkampagnen neofaschistischer Kreise gewandt. Nur die CDU, die 1987 vor der Bremer Landtagswahl eine gleichlautende Erklärung unterschrieben hatte, wollte im Vorfeld der Europawahl nicht wieder dabei sein. Sie protestierte damit gegen die Unterschrift der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Deren Landesvorsitzender Willy Hundertmark saß in den 50er Jahren als Abgeordneter der KPD in der Bürgerschaft und ist heute Mitglied der DKP.
„Wir teilen die Berührungsängste anderer Leute nicht“, erklärte dagegen bei der öffentlichen Vorstellung der „Bremer Erklärung“ gestern der Vertreter des Bremer FDP -Landesverbandes, Friedrich van Nispen, „wir haben eine Situation, die es erfordert, gegen Ausländerfeindlichkeit und Neofaschismus in die Offensive zu gehen.“ Die Erklärung ruft auch dazu auf, „sich gegen undemokratische und menschenverachtende Aktivitäten mit allen zur Verfügung stehenden demokratischen Mitteln zur Wehr zu setzen“.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen