: Ich möchte dafür kämpfen-betr.: "Berlin: Trauerzug für Ufuk Sahin", taz vom 20.5.89
betr.: „Berlin: Trauerzug für Ufuk Sahin“, taz vom 20.5.89
Gerade habe ich den Artikel über den von einem Deutschen ermordeten Ufuk Salin gelesen und bin nun traurig, wütend und auch ein wenig ratlos.
Traurig bin ich zusammen mit der Familie Sahin über den Tod eines nahestehenden Menschen.
Meine Wut gilt der Intoleranz und Beschränktheit der Deutschen, die alles irgendwie Fremde von vornherein ablehnen und nicht verstehen, daß sie damit dem gefährlichen „Spiel“ Haß-Gegenhaß sämtliche Tore öffnen.
Ratlosigkeit dagegen hat sich breit gemacht, nachdem ich gelesen hatte „Irgendwie haben die Deutschen kein Herz“, so gesagt von Ufuks Bruder. Das tut mir weh und ich möchte, daß er weiß, daß es Menschen gibt, und auch gerade junge Menschen, die durchaus in der Lage sind, sich in andere hineinzuversetzen. Dabei spielt die Nationalität für mich und auch für andere überhaupt keine Rolle. Es gilt, die Scheu vor Andersartigem, Fremden abzubauen; ich möchte dafür kämpfen.
Katja Burck, Darmstadt
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