: Hungerstreik
Wir gehen nicht unter in den Niederlagen, sondern in den Kämpfen, die wir nicht führen!
Die Mobilisierung hat nicht die Breite erreicht, die die Gefangenen gebraucht hätten, damit sich die Haftbedingungen grundsätzlich verändern.
Daß Möglichkeiten vertan wurden, liegt nicht nur daran, daß sinnlose Diskussionen um Formulierungen geführt wurden, sondern auch an der mangelnden Fähigkeit, unterschiedliche Positionen zu akzeptieren und das gemeinsam aufzugreifen, um was es geht, nämlich: die Durchsetzung der legitimen Forderungen der Gefangenen. (...)
Die Gefangenen sind das, was sie selbst von sich sagen und wie sie sich selbst verstehen: kämpfende, politische Gefangene.
Und auch zu anderen:
Wer jetzt meint, daß es falsch war, den Hungerstreik abzubrechen, oder gar enttäuscht ist von der Entscheidung der Gefangenen, der irrt: es kann hier draußen keiner ernsthaft wollen und gewollt haben, daß Gefangene in diesem Kampf um ihre Zusammenlegung sterben. Unsere politische Orientierung kann/darf nicht an den Gefangenen laufen; die Erfahrungen der letzten Jahre haben deutlich gemacht, daß die Diskussion zwischen drinnen und draußen die Entwicklung von Perspektiven für gemeinsames politisches Überlegen und Orientierung unabdingbar geworden ist.
Der Hungerstreik ist beendet. Der Kampf um Zusammenlegung nicht. Es wird auch dieses Mal nur bei einem absoluten Minimum an Veränderungen der Haftbedingungen bleiben - und auch nicht für alle Gefangenen - wenn sich, wie bei allen vorherigen Hungerstreiks auch - jetzt zurückgelehnt wird mit dem Gedanken, es sei genug getan worden.
Die Gefangenen brauchen unsere Unterstützung und wir brauchen die Diskussion mit den Gefangenen. Vergangene politische Erfahrungen müssen aufgearbeitet, neue politische Prozesse entwickelt werden. Gemeinsam! (...)
Barbara Augustin, Frankfurt
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