: Hingerichtete Schriftsteller
■ Amnesty international zum Iran
Nach Auskunft von amnesty international, dessen Bericht über den Iran im Januar 1989 veröffentlicht wurde, „sind seit Einführung der Islamischen Republik 1979 Tausende von Gefangenen hingerichtet worden; politische Gefangene werden weiterhin heimlich exekutiert, oft nach der Abhaltung von Massenprozessen. Andere Hinrichtungen werden öffentlich vollzogen. Unter den Erschossenen, Gehenkten und Gesteinigten sind Jugendliche und Alte, wirkliche und angebliche politische Gegner der Regierung, Mitglieder religiöser Minderheiten und Gefangene, die wegen Drogenmißbrauchs und anderer Vergehen verurteilt wurden. Tausende politische Gefangene sind nach wenigen Minuten Gerichtsverfahren hingerichtet worden. Diese Gerichtsverfahren widersprechen den Bestimmungen des International Covenant on Civil and Political Rights (ICCPR), dessen Mitglied Iran ist und die Mindeststandards für faire Gerichtsverfahren gesetzt haben.“
Seit Ende Juli 1988 hat amnesty international eine Liste von über 1.000 Namen politischer Gefangener zusammengestellt, die vermutlich ermordet worden sind. Die Organisation sammelt seit Monaten Informationen über eine große Anzahl politisch motivierter Exekutionen und erhält ständig neue Berichte. Sie hat im Namen Hunderter politischer Gefangener, denen die Ermordung droht, Appelle an die iranischen Behörden geschickt und eine Liste mit Namen von Hinrichtungsopfern mit der Bitte um Kommentar vorgelegt. Auf diese Nachforschungen hat amnesty bis heute keine Antwort von den Behörden in Teheran erhalten.
Nach Berichten von amnesty international sind die Hinrichtungsopfer seit Juli 1988 in der Mehrzahl Unterstützer der iranischen Oppositionsgruppe der Volksmudschaheddin (PMOI); jedoch sind weiteren Informationen zufolge auch Mitglieder und Unterstützer anderer linksgerichteter Oppositionsgruppen unter ihnen, wie beispielsweise der Tudeh-Partei (Kommunistische Partei), der Volksfedajin, der Rah-e Kargar, der Iranischen KP und kurdischer Oppositionsgruppen wie Komala und die Kurdische Demokratische Partei Irans.
Die folgende Liste iranischer Schriftsteller, Dichter und Journalisten enthält die Namen derer, die seit Februar 1979 nachweislich hingerichtet worden sind. Die tatsächliche Anzahl ist mit Sicherheit sehr viel höher.
Abdul Hossien Aghahi, Journalist
Kiumarth Ahmadi, Dichter
Mohammad Allahmeh-Vahidi, Dichter
Ali Asghar Amirani, Journalist
Hiahi'ollah Ashuri, Islam-Theoretiker
Manoucher Behzadi, Schriftsteller
Farzad Biglari, Universitätsdozent
Bahram Danesh, Journalist
Hossain Eghdame, Schriftsteller
Nasrem Entomadian, Journalistin
Iraj Farhoumand, Universitätsdozent
Seyhoun Farzami, Journalist
Simon Farzami, Journalistin
Manoucher Fekry-Ershad, Schriftsteller
Omid Gharih, Essayist
Sadegh Hatefi, Theaterschriftsteller
Rahman Hatefi, Journalist
Mahmoud Jaafarian, Schriftsteller
Parviz Kalantari, Journalist
Hossein Khani, Verleger
Akhar Malekian, Schriftsteller und Übersetzer
Behrooz Gahandar Malek-ahadi, Journalist
Akbar Malekijan, Universitätsdozent
Mohammad Kouchek Mamazi, Journalist
Ebrahim Marandi, Übersetzer
Farzollah Mizani, Übersetzer
Shahram Mohammadian, Journalist
Hehat Mo'ini, Journalist
Zia Modarres, Dichter
Amir Hoshang Nazemi, Journalist
Parviz Nikkah, Journalist
Amidi Noori, Journalist
Attollah Nourijan, Schriftsteller
Shokro'llah Paknezhad, Journalist
Mohammad Pourhormozan, Übersetzer
Ahmad Ali Rafati, Übersetzer
Arzhang Rahim-zadeh, Journalist
Mansour Rouhani, Journalist
Hossein Sadra'i (Eyhdami), Schriftsteller und Journalist
Hossein Nav'rah Safavi, Journalist
Mohammad Sadegh Sjjadi, Universitätsdozent
Sa'id Soltanpoor, Dichter und Theaterschriftsteller
Mhamoud Tavassoli, Essayist und Übersetzer
Mansour Yaghooti, Schriftsteller
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