Niedersächsische Kaufhäuser: aus-verkauft

■ HBV legt Horten lahm / Streikaufrufe diese Woche auch in Bremen und Bremerhaven

In mehreren niedersächsischen Kaufhäusern fiel am Samstag der Einkaufsbummel entweder ganz flach oder ziemlich schwierig aus. Im Zusammenhang mit den Tarifauseinandersetzungen im Einzelhandel wurden Horten -Filialen in Hannover, Braunschweig und Hildesheim bestreikt. Obwohl Abteilungsleiter sich zum Teil selbst hinter Kassen und Tresen setzten und zusätzliche Hausdetektive von anderen Kaufhäusern angeworben wurden, klagten Geschäftsführer über Umsatzeinbußen von rund 25 Prozent. (Angaben über Ab

satz-Steigerungen ohne deren ordnungsgemäße Registrierkassen -Registratur wurden offiziell nicht gemacht.) In allen drei Städten kam es gleichzeitig zu Protestkundgebungen und Demonstrationen. Auf Flugblättern und Transparenten forderten die streikenden VerkäuferInnen die Beibehaltung der bisherigen Ladenschlußzeiten, höhere Löhne und mehr Freizeit durch Arbeitszeitverkürzung.

Auch in Bremen und Bremerhaven will die Gewerkschaft HBV in dieser Woche zu Streik-Urabstimmungen aufrufen. In

Bremerhaven wären die geplanten Streikaktionen die ersten in der Nachkriegsgeschichte, wie Bremerhavens HBV-Sekretär Rüdiger Timmermann betonte. In Osnabrück haben bei „Allkauf“ und „Ratio“ bereits 99 bzw. 97 Prozent der HBV-Mitglieder für Streikmaßnahmen gestimmt.

Auch die Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG) hat für diese Woche erste Streiks angekündigt. In vier Oldenburger Kaufhäusern haben nach DAG-Angaben bereits 98 Prozent der Mitglieder für Streik votiert.

dpa/taz