: Beiräte fordern: Bus direkt von Walle zur Uni
■ Verkehrsinitiativen wollen Tempo 30 für Walle
Bremens AutofahrerInnen sollen langsamer fahren, vorsichtiger und überhaupt: weniger. Die Behörden sollen dafür sorgen, daß sie das auch tun. Das ist das Anliegen kommunaler Verkehrsinitiativen, die - ganz basisdemokratisch und bürgernah - für eine menschengerechte Stadtentwicklungs -und Verkehrspolitik vor ihrer Haustür eintreten. Der Waller Kommunalpolitische Arbeitskreis der Grünen klopfte deshalb gestern morgen bei Ortsamtleiter Peters an die Tür, um ihm 450 Unterschriften Waller BürgerInnen zu übergeben: Walle soll im Zentralbereich Vegesacker und Bremerhavener Staße sowie Steffensweg verkehrsberuhigt werden. Wie? Nicht mit Blumenbuchten und Schwellen auf der Straße, sondern mit Tempo 30 und einer einfachen, schilderlosen Rechts-vor-Links -Regelung, um dem Durchgangsverkehr die flotte Fahrt zu erschweren. „Das ist ja alles ganz schön“, hörten die VerkehrsberuhigerInnen aus Volkes Mund, als sie Unterschriften sammelten. Häufigste Reaktion: „Die da oben rühren sich ja doch nicht.“ Der Ortsamtsleiter hatte zwar ein offenes Ohr für die Sorgen seiner Schäflein, aber
mehr nicht.
Dafür ist der Beirat in Sachen Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) aktiv geworden, um die schlechte Verbindung zwischen Walle und Findorff und die direkte Anbindung an die Universität zu verbessern. Von der BSAG ist auf das Schreiben des Beirates noch keine Reaktion gekommen. Die vor wenigen Wochen eingerichtete ÖPNV-Planungskonferenz des Verkehrssenators, die für die geplante Preiserhöhung ein neues Nahverkehrskonzept ausarbeiten soll, wird frühestens im November auf das Anliegen der Beiräte eingehen. Dann nämlich soll das neue Konzept fertig sein.
Am anderen Ende der Stadt, im Bereich des Bremer Ostens, legt heute das Bündnis Bremer Verkehrsinitiativen seine Forderungen dem Beirat für Umweltfragen vor. Ohne Rücksicht auf Wirtschaftsinteressen und zuungunsten des individuellen motorisierten Verkehrs soll der ÖPNV ausgebaut, wichtige (Heer-)Straßen sollen zurückgebaut werden. Grünflächen statt Parkplätze und entschiedenes Vorgehen gegen illegales Parken sind weitere Forderungen.
rike
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