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Schrippen-TÜV

■ Bäckerinnung ruft ihre Mitglieder zur freiwilligen Selbstkontrolle für Brot und Brötchen auf

Jeder Berliner verzehrt durchschnittlich pro Jahr etwa 80 Kilogramm an Schrippen und Stullen - vor allem Roggenbrot. Um den Verbrauchern jederzeit ein qualitativ gutes und hochwertiges Brotsortiment zu bieten, können die Bäckereien noch bis zum 9. Juni an einem „TÜV“ für Backwaren teilnehmen. Alle Betriebe des Berliner Bäckerhandwerks seien aufgerufen, sich an dieser freiwilligen und kostenlosen Selbstkontrolle zu beteiligen, sagte der Geschäftsführer der Bäckerinnung Berlin, Heinrich Jünemann.

„Unser Ziel ist es, immer für gute Qualität zu sorgen“, betonte Berndt Gralla, Vorstandsmitglied der Bäckerinnung. Geschulte Brotprüfer der Innung und des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks nehmen die Backwaren unter die Lupe. Angegeben sind dabei nur Sorte, Mischungsverhältnis und die laufende Registriernummer, nicht aber die Hersteller. Untersucht werden unter anderem Form, Kruste, Elastizität, Struktur und Geschmack des Brots. Geschmack und Geruch gäben zu 45 Prozent den Ausschlag im Punktesystem, sagte Wilhelm Hundertmark, Brotprüfer des Zentralverbands. Für besonders hervorragende Schrippen und Stullen wird eine Urkunde verliehen. „Hat ein Betrieb dreimal hintereinander für ein und dieselbe Brotsorte ein 'Sehr gut‘ erreicht, erhält er eine Goldmedaille“, erläuterte Gralla.

„Wir verteilen aber nicht nur Lob und Tadel, sondern geben auch Hinweise und Tips für die Bäcker“, betonte er weiter. In Berlin gebe es 260 Innungsbetriebe und rund 700 Verkaufsstellen. Rund 70 Prozent der Bäckereien beteiligten sich mit jeweils bis zu 450 Broten an den zweimal jährlich angebotenen Qualitätsprüfungen. Damit die Schrippen und Stullen anschließend nicht auf dem Müll landen, gebe es ein Abkommen mit dem Zoo: Die während der Prüfung hart gewordenen Brotwaren wandern als Leckerbissen in die Näpfe der Tiere.

dpa

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