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Lila Streikpause bei Van Houten

■ Warnstreiks in Neuköllner Süßwarenfabriken / Auch andere Lebensmittelbetriebe wurden bestreikt / Bald auch Kneipen?

Pünktlich und gutgestimmt um 12 Uhr versammelten sich gestern die Frühschichten der Süßwarenfabriken „Van Houten“ und „Ludwig“ vor dem Werkstor: „Wir lassen es verlauten, wir streiken bei van Houten“. Für zwei Stunden standen in den beiden Betrieben an der Neuköllner Grenzallee die Bänder still. Aufgerufen zu dem Warnstreik hatte die Gewerkschaft NGG. Warnstreiks gab es gestern auch bei dem Lebensmittelkonzern Langnese/Iglo. Seit Anfang der Woche waren bereits eine ganze Reihe von Lebensmittelkonzernen kurzfristig bestreikt worden, so zum Beispiel Sarotti und Bahlsen. Hauptforderung der Gewerkschaft: Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden, sechs Wochen Urlaub für alle ArbeiterInnen und fünf Prozent mehr Lohn. Außerdem fordert die Gewerkschaft, daß BandarbeiterInnen künftig alle zwei Stunden zehn Minuten Pause machen können. Hauptknackpunkt: Auf die Forderung nach Wochenarbeitszeitverkürzung wollen die Arbeitgeber bislang allerdings nur eingehen, wenn die NGG im Gegenzug der Samstagarbeit zustimmt. Gegenwärtig läuft in den Tarifbezirken NRW und Hamburg die Urabstimmung für einen möglichen Streik im dortigen Gewerbe an. Das könnte Signalwirkung auch für Berlin haben, auch hier ist eine Urabstimmung geplant. „Wenn die Kollegen in NRW und Hamburg für Streik votieren“, so NGG-Sekretär Rink, „dann gibt es auch in Berlin Streik.“

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