: Eingriff-betr.: "Togal-Werke wollen Redaktionsstuben kontrollieren", taz vom 30.5.89
betr.: „Togal-Werke wollen Redaktionsstuben kontrollieren“, taz vom 30.5.89
Wir sind nicht der Meinung, daß Aktivitäten wie die der Togal-Werke geeignet sind, den guten Ruf der pharmazeutischen Industrie zu fördern. Wenn es wirklich zutrifft - was uns nicht überraschen würde -, daß dieses Unternehmen versucht haben sollte, mit dem Hinweis auf das Versagen von Anzeigen redaktionelles Wohlverhalten von Zeitungen und Zeitschriften zu erlangen, so kommt dies einem erpresserischen Eingriff in die Pressefreiheit gleich. Davon distanzieren wir uns ohne Wenn und Aber.
Sicherlich läßt mancher kritische Bericht über die pharmazeutische Industrie die Befolgung journalistischer Handwerksregeln außer acht, zum Beispiel, daß man auch die andere, sprich kritisierte Seite hören sollte. Und auch der Begriff Skandal wird inflationär benutzt. Diesen Tatsachen kann man jedoch nicht mit dem Spielen des finanziellen Muskels begegnen, sondern nur durch den - häufig frustrierenden - Versuch von Offenheit.
Hans-Joachim Cramer, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen